Werden IT-Geräte, die über ein TN-C-Netz elektrisch versorgt werden, durch Datenleitungen mit beidseitig aufgelegtem Schirm miteinander verbunden, kann es zu Ausgleichsströmen auf dem Schirm kommen (eine erläuternde Zeichnung findet man in M 1.39 Verhinderung von Ausgleichsströmen auf Schirmungen ).
Ursache dafür ist die Eigenart des TN-C-Netzes, daß bei ihm Schutz- (PE-) und Neutral- (N-) Leiter bis zu den einzelnen Verteilungen gemeinsam als PEN-Leiter geführt werden. Erst in der Verteilung erfolgt die Aufteilung in N-Leiter und PE-Leiter. Diese Installation ist gemäß VDE 0100 zulässig!
Werden die mit PE verbundenen Schnittstellen-Schirmungen von Geräten, die an verschiedenen Verteilungen angeschlossen sind, durch geschirmte Datenleitungen miteinander verbunden, kommt es zu einer Parallelschaltung des PEN-Leiters zwischen den Verteilungen und der Schirmung zwischen den Schnittstellen. Der dadurch über die Schirmung fließende Ausgleichsstrom kann zu Schäden an den Schnittstellen und zu Personengefährdungen bei Arbeiten an den Datenleitungen führen.
Zwischen Geräten, die in einem TN-C-Netz an der gleichen Verteilung oder zwischen Geräten, die in einem TN-S-Netz auch an verschiedenen Verteilungen - angeschlossen sind, fließen keine Ausgleichsströme über die Schirmung von Datenleitungen.
Bei TN-CS-Netzen sind einige Teilbereiche als TN-C-Netz, andere als TN-S-Netz ausgeführt. Solange Datenleitungen mit beidseitig aufgelegtem Schirm nur jeweils innerhalb gleichartiger Teilbereiche geführt werden, gelten dort die gleichen Verhältnisse wie in den jeweiligen Netzen. Werden jedoch IT-Geräte aus unterschiedlichen Bereichen über Datenleitungen mit beidseitig aufgelegter Schirmung verbunden, können auch im TN-S-Bereich Ausgleichsströme fließen!
© Copyright by Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik 2000