G 4.34 Ausfall eines Kryptomoduls
Wird ein Kryptomodul zur Sicherung der Vertraulichkeit schützenswerter
Daten eingesetzt, kommt dem fehlerfreien Funktionieren des Kryptomoduls eine
besondere Bedeutung zu. Der Ausfall eines solchen im Einsatz befindlichen
Kryptomoduls kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein:
- technischer Defekt, der die Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt,
- Stromausfall, in dessen Folge die flüchtig gespeicherten
kryptographischen Schlüssel gelöscht werden, so daß das
Kryptomodul infolgedessen nicht mehr ordnungsgemäß
verschlüsseln kann,
- unabsichtliche oder absichtliche Zerstörung durch mechanische
Einwirkung, Fehlbedienung oder ähnliches.
Die Folgeschäden aufgrund des Ausfalls eines Kryptomoduls können
ebenfalls vielseitig sein. Hier sind insbesondere zu nennen:
- Die kryptographische Absicherung einer Datenübertragungsstrecke ist
nicht mehr möglich, so daß die Vertraulichkeit temporär nicht
mehr gewahrt werden kann. Dies ist insbesondere dann kritisch, wenn der Ausfall
nicht bemerkt wird und durch die Fehlfunktion keine Verschlüsselung mehr
stattfindet, obwohl die Anwender auf die Sicherstellung der Vertraulichkeit der
Daten durch das Kryptomodul bauen.
- Verschlüsselte Daten können nicht mehr entschlüsselt werden,
solange das erforderliche Kryptomodul nicht mehr verfügbar ist. Daraus
können sich Verfügbarkeitsprobleme für IT-Anwendungen ergeben,
die die entschlüsselten Daten weiterverarbeiten.
- Arbeitet das Kryptomodul fehlerhaft, ohne daß ein vollständiger
Ausfall eintritt, werden Daten unvollständig oder inkorrekt
verschlüsselt. In beiden Fällen kann es bedeuten, daß im Falle
der Datenübertragung der Empfänger der Daten bzw. bei lokaler
Speicherung der Daten der Anwender die Daten nicht mehr korrekt
entschlüsseln kann. Ohne entsprechende Datensicherungen bedeutet dies ggf.
einen Totalverlust der Daten.
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2000
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