RAM (Schreib-Lese-Speicher)

Der überwiegende Teil des Hauptspeichers ist vom Arbeitsspeicher belegt. Sein Inhalt kann verändert werden, indem sein Inhalt außer gelesen auch überschrieben oder gelöscht werden kann. Für solchen Schreib-Lese- Speicher hat sich die Bezeichnung RAM Speicher (Random Access Memory) durchgesetzt.

Die Übersetzung von RAM als Speicher mit freiem Zugriff sagt nichts anderes aus, als daß bei ihm die Informationen zu jedem beliebigen Zeitpunkt gelesen oder geschrieben werden können.

Ein RAM ist ein flüchtiger Speicher, er ist transient. Sein Inhalt geht verloren, wenn der Stromkreis unterbrochen wird.

Spätestens bei einem Stromausfall wird dem Anwender das schmerzlich bewußt. Es sei denn, er hat von Zeit zu Zeit (möglichst alle halben bis ganzen Stunden) seine Daten immer wieder abgespeichert. Fast jedes Programm sieht diese Möglichkeit vor und ist über wenige Tasteneingaben zu erledigen.

RAM-Bausteine können als statische (SRAM) oder dynamische (DRAM) ausgelegt sein.

- SRAM: solange eine Spannung anliegt, bleibt ein Bit in seinem Zustand
erhalten.Um das zu garantieren, ist eine größere Zahl Transistoren
notwendig. Der höhere Integrationsgrad auf dem entsprechenden Chip
macht zwar die Zugriffszeit schneller, treibt aber auch die Kosten für
den Baustein in die Höhe.
SRAM-Bausteine werden bei Cache Speichern eingesetzt.

- DRAM:der Bitzustand wird mit einer Kondensatorladung gespeichert.
Die Größe der Ladung bestimmt, ob der Zustand als "0" oder als "1" zu
werten ist. Speicherchips mit DRAM-Bausteinen sind relativ einfach
aufgebaut. Ihre Kondensatoren haben aber die Eigenschaft, daß sie
ihre Ladung allmählich verlieren. Damit geht auch der Bitzustand und
die durch ihn gespeicherte Information verloren. Dem begegnet man
durch ein regelmäßiges Wiederholen des Schreibvorganges für den
Speicherinhalt (im Millisekunden-Rhythmus), einem sogenannten
Refresh. DRAM-Bausteine werden für den Hauptspeicher verwendet.

DRAM-Bausteine werden als Chip oder als Modul eingesetzt. Bei letzteren sind mehrere Chips zusammengefaßt. Die Gehäuse von RAM-Chips haben kleine Beinchen, sogenannte Pins,mit denen sie in den jeweiligen Sockel auf dem Motherboard eingesetzt werden können. Man bezeichnet sie auch als DIP (Dual Inline Pin), wobei die Zahl der Pins 16,18 oder 20 beträgt.

Solche DIPs finden sich vor allem bei älteren Computern.

Welche Kapazität sie aufweisen, ist aus ihrer Beschriftung zu entnehmen. Zum Beispiel weist ein Chip mit der Zahl 41256 darauf hin, daß er über eine Kapazität von 256 Kbit verfügt. Ob die ersten beiden Ziffern 41, 51 oder 23 lauten, ist allein eine Frage hinsichtlich der Herstellung, einsetzbar sind sie alle.

Bei der Kennzeichnung der RAM-Bausteine wird hinter dem Bindestrich die Zugriffszeit angegeben. Ihre Maßeinheit sind Nanosekunden.

Die Speicher-Chips werden in Reihen zu acht Bit, also einem Byte so zu- sammengefaßt, daß alle acht Bits gleichzeitig übertragen werden können.

Ein neuntes Speicherelement übernimmt den Part des Prüfbits (Parity- Bits), um Fehler bei der Übertragung von und nach dem Speicher kontrollieren zu können.

Die Paritätsprüfung erfolgt durch Summenbildung in den Chipreihen, die mit dem Prüfbit übereinstimmen muß. Ist das nicht der Fall, wird das Programm unterbrochen und es erfolgt eine Fehlermeldung.

Die Zusammenfassung von einer Chipreihe zu einem Speichermodul zielt vor allem auf den geringeren Platzbedarf auf dem Motherbord. Bei den SIP-Modulen (Single -Inline-Package) sind für das Aufstecken auf die passende Sockelleiste eine Reihe Pins vorhanden.

SIM-Module (Single Inline Memory) sind mit Kontaktleisten versehen.

RAM-Chips dürfen auf den Sockel des Motherboards nicht seitenverkehrt aufgesetzt werden. Deshalb sind sie an einer Seite mit einer Aussparung gekennzeichnet. Und niemals mit Gewalt vorgehen, die Pins dürfen nicht umknicken. Deshalb sollte man nicht mit dem Schraubenzieher zu Werke gehen, sondern auf spezielle Chip-Auszieher zurückgreifen.

Immerhin ermöglicht die Anwendung von Stecksockeln einen relativ einfachen Austausch, ein fest verlöteter Chip wäre nicht mehr austauschbar.

Module dürften bei ihrer Installation auf dem Motherboard rein technisch keine Schwierigkeiten bereiten. Doch sollte man wissen, daß einige Chips mit der "3-Chip-Technik" hergestellt sein können, d.h. sie basieren auf 4-Bit-Chips. Sie sind nicht für jedes Motherboard geeignet.

Bleibt noch der Hinweis, daß Speicher ab der 286er Generation in Form von Speicherbänken organisiert sind. D.h. Speicherchips oder Module werden zu Gruppen zusammengefaßt, die vom Rechner gemeinsam verwaltet werden.

Die Bausteine einer Bank müssen immer vom gleichen Typ sein, sie müssen also in Speicherkapazität und Zugriffszeit übereinstimmen. Fehlt ein Chip, wird die ganze Bank nicht als Speicher genutzt.

Somit muß auch immer eine ganze Bank ausgetauscht werden, wenn man die Speicherkapazität erhöhen will. Mit welcher Anzahl von Bausteinen eine Bank zu bestücken ist, ist im Handbuch festgehalten und bei den Herstel- lern und Rechnertypen unterschiedlich.

Es ist möglich, Speicherbänke mit RAM-Chips und mit Speicher-Modulen zu kombinieren. Es gilt aber immer der Grundsatz, daß innerhalb einer Bank nur mit die gleiche Kapazität eingesetzt werden darf. Unterschied- liche Zugriffszeiten hingegen sind möglich, auch unterschiedliche Hersteller. Doch können Störungen durch solche Mischformen nicht in jedem Fall ausgeschlossen werden, man sollte sie deshalb vermeiden.

Sie haben alles beachtet und es treten trotzdem noch Störungen auf? Dann bleibt noch zu prüfen, ob sich nicht ein Speicher-Chip doch wieder vom Sockel gelöst hat. Vielleicht sind auch die Kontakte in den Sockeln oxy- diert. Hier kann Kontaktspray helfen.

Beim Starten des Computers erfolgt immer ein Test des Arbeitsspeichers. Hier sollte nach einer Kapazitätserweiterung diese auch angezeigt werden. Und wie steht es mit einer Änderungen der Parameter für die Treiber, wurde daran gedacht ?

INDEX