Grafikkarte

Als Schnittstelle zwischen PC und Mensch ist der Monitor unverzichtbar - nicht für das Computersystem, doch für den Menschen. Allein wenn man sich all die Möglichkeiten vor Augen hält, die durch den unmittelbaren "Blickkontakt" für das Kommunizieren zwischen Computer und Nutzer gegeben sind - wundert es dann noch, daß auch hier deren Erweiterung immer im Mittelpunkt der
Entwicklung stand?

Für den Aufbau des Bildes auf dem Monitor sorgt die Grafikkarte. Sie ist eine Leiterplatte, bestückt mit den entsprechenden Bauelementen, die einen Erweiterungssteckplatz des Motherboard besetzt. Damit ist sie mit dem Bussystem des PC verbunden. Indem sie die bereitgestellten Informationen als Bildsignal an den Monitor übermittelt, übernimmt sie die Aufgabe eines Adapters.

Grafikprozessor und Grafikspeicher sind die wesentlichen Bauelemente einer Grafikkarte.Sie bestimmen die Leistungsfähigkeit hinsichtlich Bildauflösung, Farbenvielfalt und Geschwindigkeit. Der Grafikprozessor ist ein spezialisierter Chip, der den Zentralprozessor im Bereich der Bilddarstellung entlastet.
Er setzt die ankommenden Daten weitestegehend selbständig in Bildelemente um. Im Grafikspeicher (Video-RAM) wird das Bild, in einzelne Bildpunkte zerlegt, als Bildpunktmatrix gespeichert. Seine Größe bestimmt auch die Anzahl der möglichen Farben mit.
Derzeit gibt es für den PC hinsichtlich der Farbenanzahl vier verschiedene Möglichkeiten: 16 Farben, 256 Farben, 65 536 Farben und 16,7 Mio. Far- ben. Wieviele Farben eingesetzt werden, wird wahlweise mit dem Betriebssystem festgelegt. Entscheidend ist dabei, was mit entsprechender Farbqualität dargestellt werden soll.
Die Grafikkarte bestimmt auch, mit welcher Auflösung ein Bild erzeugt, d.h. mit welcher Anzahl Bildpunkte gleichzeitig ein Bild aufgebaut wird. Übliche Auflösungen sind 640 x 480 Bildpunkte, 800 x 600 Bildpunkte und 1024 x 768 Bildpunkte. Die Auflösung steht in engem Zusammenhang mit der Größe des Monitors.

Mit der Bildwiederholfrequenz wird die entscheidende Größe für das Flim- mern eines Bildschirmes vorgegeben.

Bei Fequenzen unter 70 Hz nimmt das Auge noch das zeilenweise Entstehen des Bildes wahr, es wirkt unscharf und flimmert.

Mit der Grafikkarte werden vom Hersteller die Grafiktreiber mitgeliefert, die über das Betriebssystem in die Systemsteuerung integriert werden. Der Nutzer kann darüber z.B. selbst festlegen, mit welcher Auflösung er arbeiten will. Von der Festlegung der Farbkomponenten war schon die Rede.

Mit sogenannten Beschleuniger-Karten läßt sich die Geschwindigkeit der Grafik erhöhen. Eine neue Grafikkarte ist ohne Schwierigkeiten an die Stelle der alten zu setzen. Diese ist nach dem Lösen der Blende leicht von ihrem Steckplatz zu entfernen.

Es versteht sich von selbst, daß vor dem Öffnen des Gehäuses der Netzstecker gezogen wurde. Die neue Karte darf beim Aufsetzen auf den Slot nicht verkanten.

Für die Erweiterung des Grafikspeichers sind auf der Grafikkarte bereits Sockel für die Erweiterungschips vorhanden. Um den Chip beim Einbau nicht durch elektrische Ladung fuktionsunfähig zu machen, sollte man während seiner Installation mit einem geerdeten Gegenstand in Berührung bleiben!

Bleibt die Frage nach den Grafikstandards:

MDA: Monochrom Display Adapter - keine Grafikdarstellung möglich,
Darstellung von 80 Zeichen, 25 Zeilen, 2 Farben; Zeichensatz im
ROM-Baustein unveränderbar mit 256 Zeichen im ASCII-Code

HGC: Hercules Grafik Adapter - neben Textverarbeitung auch Grafik
möglich, 2 Farben

CGA: Color Graphics Adapter - Einsatz von Vorder- und Hintergrundfarben
möglich, zwei Auflösungen (640 x 200 Bildpunkte, 320 x 200 Bild-
punkte), 2 Farben

EGA: Enhanced Graphics Adapter - maximale Auflösung 640 x 350 Bild-
punkte, maximal 16 von 64 möglichen Farben gleichzeitig darstell-
bar, arbeitet relativ langsam

VGA: Video Garphic Array - Auflösung 640 x 480 Bildpunkte, maximal 256
Farben gleichzeitig darstellbar, bei Verwendung eines monochromen
Monitors 64 Graustufen
gilt als derzeit gängigster Standard, als Super-VGA durch größe-
ren Speicher und damit mehr Farbmöglichkeiten
XGA: Extended Graphic Array - Auflösung bis 1280 x 1024 Bildpunkte
maximal 256 Farbtöne darstellbar, Busmasters.-Prinzip mit 32
Bit-Bus, damit bedeutend schnellerer Bildaufbau

TIGA: Texas Instruments Graphics Architecture - Grafikkarten arbeiten
eigenständig, Busmasters-Prinzip, Auflösung 1280 x 1024 Bildpunkte
16 Mio.Farben, hohe Anschaffungskosten

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