Bussystem

Wenn zwischen zwei funktionellen Baueinheiten des Computers ein Informationsaustausch möglich sein soll, müssen sie durch Übertragungs- leitungen miteinander verbunden sein. Diese Aufgabe übernimmt das Bussystem. Beim Bussystem wird nicht jedes Bauteil über eine gesonderte Übertragungsleitung mit dem anderen Bauteil verbunden, sondern es existiert nur eine Übertragunsleitung.

Prinzipiell können alle Baueinheiten gleichzeitig empfangen bzw. senden. Deshalb wird durch eine gesonderte Baueinheit, den Bus-Controller abgesichert, daß nicht alle Geräte senden und nur die Geräte empfangen, für die die Information bestimmt ist.

Die Busstruktur weist drei Elemente auf:

- Datenbus: er überträgt die Daten zwischen den Teilsystemen des
Prozessor und dem Arbeitsspeicher,
- Adreßbus: er übernimmt die Adresse einer Speicherzelle oder eines
Ein- oder Ausgabe-Gerätes, in der die Information abgelegt
oder von der aus gelesen werden soll,
- Steuerbus: er bestimmt, ob die Information gelesen oder geschrieben
werden soll.
Die internen Leitungen eines Prozessors (interner Bus) sind über Pins (kleine Beinchen) mit dem Leitungssystem auf dem Motherboard (externer Bus) verbunden. Um die Leistungsfähigkeit des Computers steigern zu können, mußten auch die Bus-Systeme weiterentwickelt werden.

ISA-Bus
Der ISA-Bus (Industry Standard Architecture) ist das älteste Bus-System. Er hat eine 16 Bit-Dimension bei einer Taktfrequenz von 8 MHz. Dabei können ISA-Steckplätze als 16 Bit- und als 8 Bit-Steckplatz angelegt sein. ISA- Steckkarten müssen mittels Jumper oder DIP-Schalter angepaßt werden.

EISA-Bus
Der EISA-Bus (Extended ISA) stellt eine Erweiterung des ISA-Bussystems auf 32 Bit dar. Außerdem entlasten zusätzliche Prozessoren die CPU von der Bussteuerung (Busmaster - Prinzip).Um gegenüber ISA-Karten kompa- tibel zu bleiben, wird am EISA-Bus ebenfalls nur eine Taktfrequenz von 8 MHz angelegt. Bei den Steckplätzen können Blindstecker bei der Nutzung der ISA-Karten sicherstellen, daß nur die obere Steckreihe belegt wird.

Local-Bus
Als zwingende Voraussetzung für die Möglichkeit, Grafikkarten anwenden zu können, mußte ein neues Bus-System entwickelt werden. Bei ihm, dem Local-Bus (auch VLB), werden die Grafikkarte oder der Festplattencontrol- ler direkt mit dem Prozessor verbunden.

Der 32 Bit-Bus ist mit der Geschwindigkeit des Prozessors getaktet. Außerdem ist durch die Verknüpfung mit einem Erweiterungsbus- Interface die Nutzung von ISA-kompatiblen Steckplätzen mit nur 8 MHz möglich.

MCA
Der MCA-Bus (MCA - Microchannel) basiert auf dem ISA-Bus und arbeitet mit einer speziellen Erweiterungskarte.

PCI
Der PCI-Bus ist ein neuerer Standard und als 32 Bit-Bus angelegt. Der PCI-Bus ist ein Local Bus. Mit ihm sind alle Pentiumrechner ausgestattet.

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